PDF-Download Die Lösung des Herzinfarkt-Problems: Strophanthin. Über die Verhinderung der optimalen Vorbeugung und Behandlung
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Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort von Prof. Hans Schaefer (Heidelberg), ein jahrzehntelang führender Physiologe Im zweiten Weltkrieg wurde ich als Soldat verpflichtet, einige Zeit lang die Leitung eines Reserve-Kurlazaretts des Heeres in Bad Nauheim zu übernehmen. Für das Militär schien ich deshalb geeignet, weil ich als Abteilungsleiter am W.G.Kerckhoff-Herzforschungsinstitut in Bad Nauheim war. Daß ich erstens Theoretiker, zweitens auch als solcher erst kürzlich zur Kardiologie gekommen war, machte den Vorgestzten nicht viel Eindruck. Immerhin wurde mir formal einer der versiertesten Kardiologen Nauheims, Dr. Kurz vorgesetzt, mit dem ich mich dann so arrangierte, daß ich von ihm die Klinik, er von mir die Theorie lernte. Aus dieser Arbeit entstand mein 1951 veröffentlichtes Buch über Theorie und Klinik des EKG. Was ich in dieser klinischen Zeit lernte, war die absolut einzigartige Rolle des intravenös verabreichten Strophanthins. Ich sah, daß unter Bad Nauheims Herzspezialisten diese Ansicht durchwegs geteilt wurde. Ich habe nach diesem militärischen Zwischenspiel die klinische Kardiologie verlassen, ging 1950 nach Heidelberg, erfuhr dort auch von den Wunderwirkungen dieser Droge, die Fraenkel hier schon 1906 eingeführt hatte, als Chef der Anstalt "Speyershof". Kliniker wie Plügge in Heidelberg, der weltbekannte Edens, mein Freund Schimert und viele andere bewiesen mit ihrer Anwendung des Strophanthins, daß hier eine Kardinal-Therapie sowohl der Angina pectoris als auch eine Prophylaxe des Infarkts vorlag. Um diese Zeit besuchte mich der Stuttgarter Kliniker B. Kern, um meine theoretischen Ansichten über Strophanthin zu hören. Er hatte wenig Ahnung von Epidemiologie, ebenso wie ich damals auch. Epidemiologie brach sich erst in den späten sechziger Jahren als klinische Forschungsmethode Bahn. Kern arbeitete also wie seine Kollegen im epidemiologiefreien Raum klinischer Forschung. Kerns Methode war aber die Applikation des oralen Strophanthins. In der Klinik hatte man inzwischen die intravenöse Therapie mit Strophanthin aufgegeben und durch orale Glykosid-Behandlung ersetzt. Aber eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Strophanthin-Problem setzte bei mir erst mit dem spektakulären Symposium auf der Molkenkur in Heidelberg ein, an dem ich nicht teilnahm, über das ich aber von meinen Freunden, insbesondere W. Doerr, sehr bald unterrichtet wurde. Mehrere meiner klinischen Freunde sagten offen, daß dieses Symposium mehr einem Tribunal als einem wissenschaftlichen Disput geglichen habe, und nicht selten wurde die Art, wie man über orales Strophanthin und über Berthold Kern geurteilt habe, als skandalös empfunden. Erst als ich die Theorie des Infarktes von der Sozialmedizin her zu durchdenken begann, ordneten sich meine Gedanken auch über die Theorie des Infarktes. Seitdem läßt mich der Gedanke, daß hier wissenschaftliche Fehlurteile zu bedauerlichen Fehlern der kardialen Therapie führten, nicht mehr los. Dieses Buch ist der Versuch, mit den Gegnern der oralen Strophanthin-Behandlung sachlich zu diskutieren. Daß dabei auch die Theorie des Infarktes eine Rolle spielt, liegt an dem Angriffsort des Strophanthins, der Myokardzelle, die, wie wir glauben, der Mittelpunkt des sog. Herzinfarktes ist. Dieses Buch muß dem Fachmann freilich problematisch erscheinen. Sein Autor ist weder Arzt noch Pharmakologe. Seine Leistung besteht darin, mit Intelligenz und großer Sorgfalt die einschlägige Literatur (über 1000 Zitate) gelesen und auf ihre logi-schen Widersprüche hin ausgewertet zu haben. Der Autor suchte mich sehr früh auf. Meine Skepsis an seiner Kompetenz schwand zum großen Teil. Da sich bislang kein Fachmann dieses Problems annahm, scheint es mir unvermeidlich, diesen Text von R.-J. Petry als Information zu nehmen. Mich beeindruckte schon an dem ersten Rohentwurf des Textes, daß an Hand langer Zitate diese Widersprüche leicht nachzuvollziehen sind. Meine Vermutungen bestätigten sich. Das wissenschaftliche Urteil über Strophanthin ist offenbar nicht so fundiert, wie es seine Gegner behaupten. Den Physiologen beeindruckt an dieser Diskussion in erster Linie die Behauptung, Strophanthin werde bei oraler Gabe schlecht und inkonstant resorbiert. Diese These mangelhafter Resorption beruht auf zwei Studien, deren Ergebnisse wenig konform sind, kann also auf dieser Grundlage nicht entkräftet werden. Es gibt aber viele Hinweise auf eine Resorption, die freilich weniger direkt sind, aber die Einsicht nahelegen, man sollte an einer Resorption, die klinisch brauchbar ist, nicht zweifeln. Den Ausschlag der Einstellung zur oralen Strophanthin-Therapie gibt der überwältigende klinische Erfolg. In dieser Hinsicht steht also diese Therapie nicht schlechter da als zahlreiche Therapien, deren Brauchbarkeit ebenfalls im klinischen Kontrollversuch bestätigt wurde, z.B. neuerdings die Betablocker. Der körpereigene Stoff Strophanthin war, wie gesagt, vor Jahrzehnten hochgeschätzt, und seine Anwendung ist vermutlich deshalb obsolet geworden, weil bis zum zweiten Weltkrieg allein eine intravenöse Applikation möglich war, die bei ambulanter Behandlung Herzkranker natürlich nicht durchführbar ist. Die Irrungen und Wirrungen dieser Therapie sind diesem Buch zu entnehmen. Dessen Lektüre, die auch dem Laien als Patienten möglich sein sollte, ist nicht immer einfach. Es gibt aber nichts Anderes. Bei der großen Bedeutung des Strophanthins für die Herztherapie kann ich also das Erscheinen dieses Textes nur begrüßen. Ein schweres Unrecht der Wissenschaft wird hier zu reparieren versucht. Natürlich kenne ich auch die strengen Regeln, mit denen ein Nachweis therapeutischer Wirkungen gelingt. Ich war mit Martini, auf den diese Regeln zurückgehen, befreundet. Meine Meinung ist nicht, daß dieser Nachweis vorliegt, wohl aber, daß die Ansicht, der Nachweis der Unwirksamkeit der oralen Strophanthin-Therapie sei erbracht, bezweifelt werden muß. Neue Studien sind notwendig und, wie ich höre, begonnen. Dieses Buch bekämpft die Sicherheit, mit der negative Urteile gefällt werden, was bei der hohen Bedeutung einer wirksamen Infarkttherapie seine Veröffentlichung rechtfertigt. Prof. Hans Schaefer, HeidelbergGebundene Ausgabe=360 Seiten. Verlag=Verlag Florilegium; Auflage: 2. Vollständ. überarb. (1. Juni 2010). Sprache=Deutsch. ISBN-10=3000195874. ISBN-13=978-3000195877. Größe und/oder Gewicht=17,7 x 3,2 x 24,6 cm. Durchschnittliche Kundenbewertung=4.6 von 5 Sternen 67 Kundenrezensionen. Amazon Bestseller-RangPharmakologie & PharmazieAlternative HeilmethodenMedizin=Nr. 77.275 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher) .zg_hrsr { margin: 0; padding: 0; list-style-type: none; } .zg_hrsr_item { margin: 0 0 0 10px; } .zg_hrsr_rank { display: inline-block; width: 80px; text-align: right; } Nr. 57 in Bücher > Fachbücher > Medizin > Weitere Fachgebiete > Nr. 257 in Bücher > Fachbücher > Medizin > Nr. 1998 in Bücher > Naturwissenschaften & Technik >.
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